Damit sich wieder mehr Lachse in unseren Gewässern ansiedeln
NRW-Umweltministerium und Wasserverbände schließen Kooperationsvereinbarung
Gemeinsame Pressemitteilung MULNV mit Wupperverband, Aggerverband und Wasserverband Eifel-Rur vom 14.07.2021
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt und fördert die Wiederansiedlung des Lachses in den Sieg-, Wupper- und Eifel-Rur-Flusssystemen. "Wenn die Lachse zurückkommen und in unseren Fließgewässern laichen, ist das ein gutes Zeichen und ein Beleg für die gute Gewässerqualität unserer Flüsse. Aber auch für die gute und engagierte Zusammenarbeit aller Beteiligten", sagt Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Damit sich in den kommenden Jahren selbst erhaltende Populationen des Lachses in den Gewässern Nordrhein-Westfalens ansiedeln, hat das Umweltministerium eine Kooperationsvereinbarung mit Wupperverband, Aggerverband und dem Wasserverband Eifel-Rur unterschrieben.
Denn vor allem in den Flusssystemen der Sieg und der Agger, der Wupper und der Eifel-Rur sind die Voraussetzungen gut, dass die Lachse zurückkommen können.
"Ich freue mich, dass wir weiter zusammen daran arbeiten, die Lachse wieder in unseren Gewässern anzusiedeln", sagte die Ministerin. "Unsere Vereinbarung formuliert nicht nur unsere gemeinsamen Ziele, sondern auch die Maßnahmen, mit denen wir diese Ziele erreichen wollen." Neben verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Verbesserung der fachlichen Grundlagen in den kommenden Jahren beinhaltet die Vereinbarung vor allem konkrete Maßnahmen zu Abwasserbeseitigung, zur Durchgängigkeit der drei Fließgewässer sowie deren Renaturierung.
"Besonders wichtig sind die Abwasser- und Durchgängigkeitsmaßnahmen, weil der Lachs durchgängige Gewässer für seine Wanderung und eine geringe Belastung seiner Laichgewässer benötigt", sagt Heinen-Esser. Die Vereinbarung ist ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und des Wanderfischprogramms Nordrhein-Westfalen, das in diesem Jahr in seine sechste Programmphase gestartet ist.
Georg Wulf, Vorstand des Wupperverbandes: "Wir haben an Wupper und Dhünn schon viel erreicht. Das Prädikat Lachslaichgewässer ist eine Auszeichnung. Andererseits sind damit hohe Qualitätsansprüche verbunden. Es gilt, den kooperativen Ansatz weiterzuentwickeln, gemeinsam die notwendigen Maßnahmen zu identifizieren und mit Augenmaß umzusetzen, um alle auf dem Weg zur Zielerreichung mitzunehmen."
Prof. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbandes: "Mit der Vereinbarung wird die Grundlage für die Fortschreibung der positiven Entwicklung an der Bröl auf die weiteren Zielartengewässer Untere Agger und Sülz geschaffen. Die Kenntnisse werden weiter entwickelt und für die zusätzlich erforderlichen Maßnahmen erfolgt eine besondere Förderung."
Dr. Joachim Reichert, Vorstand des Wasserverbandes Eifel-Rur: "An der Rur gibt es verschiedene gegenläufige Nutzungsinteressen. Ich bin überzeugt, dass es uns mit der jetzt unterzeichneten Vereinbarung einerseits gelungen ist, diese Interessen zu einem Ausgleich zu bringen und andererseits dem für die Rur historisch verbürgten Lachs wieder eine Zukunftsperspektive in unserem Fluss zu geben."
Das Umweltministerium wird als ersten Arbeitsschritt in den kommenden Wochen die in der Vereinbarung genannte "begleitende Arbeitsgruppe" einberufen. Dort können Vertreterinnen und Vertreter der Wasserverbände, der Bezirksregierungen, des LANUV und des MULNV den Prozess zur Umsetzung der Zielvereinbarung koordinieren und die erzielten Ergebnisse diskutieren.
Weitere Informationen: